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Coronavirus - Was Kinder brauchen!

Verdeutlichen Sie Ihren Kindern, dass sie wissen dass viel über Corona und dessen Gefahr gesprochen und geschrieben wird, dass aber unsere Regierung und unsere Ärzte und Pflegenden, Alles dran setzen, dass es nicht schlimmer wird.

was-kinder-brauchen01.pngEigentlich wollte ich kaum etwas schreiben über die aktuelle Krise. Doch immer mehr besorgte Eltern melden sich bei mir. Eltern die nicht wissen, wie sie ihren Kindern die momentane Lage in der wir uns befinden erklären sollen, die nicht mehr wissen, wie sie auf Fragen und Ängste der Kinder reagieren sollen.
Darum habe ich mich entschlossen, ähnlich wie in einen Vorträgen 2018/2019 ( Wie spreche ich mit Kindern über Krieg Amok & Terror ) hier einen kleinen Ratgeber zusammen zu stellen. Ich hoffe er hilft einigen von euch weiter.

Was Kinder brauchen!

was-kinder-brauchen.jpgSicherheitsgefühl vermitteln

Verdeutlichen Sie Ihren Kindern, dass sie wissen dass viel über Corona und dessen Gefahr gesprochen und geschrieben wird, dass aber unsere Regierung und unsere Ärzte und Pflegenden, Alles dran setzen, dass es nicht schlimmer wird.

Sprechen und Zuhören

Zeigen Sie sich gesprächsbereit und hören Sie aufmerksam zu, wenn Ihre Kinder über das Geschehene reden!
Beantworten Sie Fragen offen und ehrlich ( Immer dem Alter angepasst )
Aber drängen sie Ihren Kindern keine Gespräche über die momentane Situation und den Virus auf wenn sie nicht selbst darüber sprechen wollen und sie bemerken, dass es sie enorm beschäftigt.

Sachlich Informieren

Vermitteln Sie die zur Verfügung stehenden Informationen steht’s sachlich und dem Alter angepasst, so gut wie möglich.
Bagatellisieren Sie das Geschehene nicht. Versuchen Sie einerseits, nicht das Geschehene „klein zu reden“ oder „herunter zu spielen“ um ihre Kinder vermeintlich zu schützen. Äussern Sie aber anderseits auch keine Vermutungen, welche zusätzliche Ängste auslösen könnten. Spekulationen über mögliche Folgen des Virus sind vor Kindern unangebracht. (Achten sie auch im Gespräch mit anderen Erwachsenen darauf, dass die Kinder nicht Satzfetzen aufschnappen, die sie dann nicht einreihen können. )

Auf Hilfe Hinweisen

Machen sie deutlich, dass und wie betroffenen Menschen geholfen wird.
Dass die Kranken in den Krankenhäusern „in guten Händen“ sind. Sprechen Sie darüber, wie Menschen sich gegenseitig trösten und helfen können oder es bereits tun.
Lenken Sie die Aufmerksamkeit der Kinder auch auf positive Aspekte, etwa darauf, dass viele Menschen in Sicherheit sind und dass sich alle irgendwie helfen.

Eigene Betroffenheit verständlich machen

Verheimlichen Sie Ihre eigene Betroffenheit nicht. Kinder spüren rasch wenn ihnen etwas vorenthalten wird und fühlen sich dann unter Umständen betrogen oder ausgegrenzt. ( was verunsichert)
Erklären Sie ( altersgerecht ) ggf. warum Sie besorgt oder traurig sind, damit die Kinder Ihr verhalten angemessen einordnen können.

Medienberichte auswählen und dosieren

Kinder von sämtlichen Medienberichten pauschal fern zu halten ist ein Ding der Unmöglichkeit in der heutigen Zeit. Lassen Sie aber ihre Kinder keinen Falls alleine mit den Medienberichten.
Schauen Sie einzelne Meldungen, insbesondere spez. Kindernachrichten auf Kinderkanälen wie Z.B. Watson usw. gemeinsam an.
Zudem sollte der Medienkonsum begrenzt werden. Ständige Wiederholungen von Geschehenem (auch im Netz) können zusätzlich belasten.
Beachten Sie, dass bei Autofahrten das Autoradio nicht läuft. Entnehmen Sie Ihre Informationen aus anderen Quellen.

Weitere Informationen

Ältere Kinder möchten unter Umständen mehr über die Situation erfahren.
Wie zum Beispiel : Hintergründe, Sicherheitskonzepte, Rettungsmassnahmen.
Wenn solche Interessen vorhanden sind, könnten sie gemeinsam recherchieren.
Nutzen sie ausschliesslich seriöse Informationsquellen. Wie zum Beispiel die Internetseite des BAG www.bag.admin.ch
oder diejenigen von Hilfsorganisationen.

Eigene Aktivitäten

Kinder fühlen sich in solchen Situationen oft sehr hilflos und ohnmächtig, was ihre Angst vergrössert.
Überlegen Sie wie sie die schulfreie Zeit, sinnvoll und tröstend nutzen können.
Hier nur einige Ideen die Sie je nach Alter umsetzen könnten:
• Backen Sie für einen älteren Nachbarn
• Schreiben sie Briefe
• Malen Sie Bilder welche an Leute zu verschicken um zu zeigen, dass Sie an sie denken.
• Basteln Sie Seifenherzen die Sie verschenken können.
• Zünden Sie für die Kranken eine Kerze an.

Mögliche Reaktionen

Kinder gehen mit Krisensituationen unterschiedlich um und reagieren darauf auch sehr unterschiedlich.

Dazu gehören teils:

  • Alpträume
  • Gereiztheit
  • Ängstlichkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Appetitmangel / Oder vermehrtes Essen
  • Uvm.

Viele Kinder können ihr Ängste und Befindlichkeiten spielerisch verarbeiten.
Stoppen Sie Ihr Kind nicht, wenn es dies im Spiel zB. „ Du hast nun den Virus ..“ oder „ Du wärst nun tot gewesen vom Virus“ etc. (über)- spielt..
Oder „die Ritter, der Dino, die Polizei haben den Virus tot gemacht .. „


Auch mit Zeichnungen und dem vermeintlichen Feind wird die Angst verarbeitet und sind eine gewisse Zeit normal und klingen mit der Zeit wieder ab..
Wenn sie jedoch sehr stark ausgeprägt sein sollten und über mehrere Wochen anhalten, kontaktieren sie einen Experten ( Kinderarzt, Kinderpsychologen, Familientherapeuten) Manchmal ist eine professionelle Unterstützung notwendig und hilfreich.
Auch wenn sie selber sehr verunsichert sind und weitere Fragen mit Ihren Kindern haben sollten sie fachlichen Rat einholen.

Franziska Rüegsegger Familien und Trauerbegleiterin